echt virtuell

Wenn wir von einer „Inter­net­seite“ spre­chen, müs­sen wir ge­nau un­ter­schei­den, ob wir ein ein­zel­nes Do­ku­ment, also eine be­stimmte HTML-Datei mei­nen oder ob wir mit die­sem Aus­druck das ge­sam­te An­ge­bot be­zeich­nen wol­len, das eine be­stimm­te Per­son, ein Un­ter­neh­men, ein Ver­ein oder eine Or­ga­ni­sa­tion ins In­ter­net stellt. Im zwei­ten Fall spre­chen wir auch vom „Auf­tritt“ oder der „Site“ des ent­spre­chen­den An­bie­ters. Meist wird der Aus­druck übri­gens in der zwei­ten Be­deu­tung ver­wen­det.

Links se­hen Sie das „Ab­bild“ einer sol­chen Site, also des kom­plet­ten Auf­tritts einer Or­ga­ni­sa­tion im In­ter­net. Das „Wur­zel­ver­zeich­nis“ oder „Stamm­ver­zeich­nis“ die­ser Site trägt den Na­men „jgvh“. Sie kön­nen sich den Auf­bau einer Site vor­stel­len wie einen Baum: Es gibt eine Wur­zel, aus der der Stamm ent­springt, und aus die­sem Stamm wachsen dann die ver­schie­de­nen„Äste“. Das eng­lische Wort für „Wurzel“ lau­tet „root“, das für „Ver­zeich­nis“ heißt „directory“, ent­spre­chend spricht man auch von einem „Root-Ver­zeich­nis“ (root-directory). Ein Ver­zeichnis, das dem Wur­zel­ver­zeich­nis unter­ge­ordnet ist, heißt „Unter­ver­zeich­nis“ (engl. subdirectory).

In un­serem Bei­spiel heißt, wie ge­sagt, das Wur­zel- oder Stamm­ver­zeich­nis„jgvh“. In je­dem Stamm­ver­zeich­nis soll­te es eine Da­tei mit dem Na­men „index.html“ ge­ben. Die­se Da­tei wird von al­len Browsern au­to­ma­tisch als Start­sei­te des je­wei­li­gen In­ter­net­auf­tritts er­kannt.

Neulich hatte ich Schwierigkeiten damit, das Wort „Hypertext“ zu erklären. Nun will ich es noch einmal versuchen.

Ein Hypertext ist ein Text, in dem auf andere Texte verwiesen wird, in denen wiederum auf andere Texte verwiesen wird usw. Solche Verweise nennt man „Links“. Sie kennen das ja: Auf einer Seite im Internet finden Sie ein Wort, ein Bild oder ein Symbol, und wenn Sie darauf klicken, öffnet sich eine neue Seite. Das heißt, von einer Seite wird auf eine andere Seite (einen neuen „Text“) verwiesen (“verlinkt“).

Mal angenommen, ich will von der Startseite „index.html“, die sich im Stammverzeichnis „jgvh“ befindet, auf eine Seite „e2006.html“ verweisen, die sich im Verzeichnis „england“ befindet. Dazu muss ich erst in das Verzeichnis „berufskolleg“, dann in das Verzeichnis „schulleben“ und schließlich in das Verzeichnis „england“. Dort sollte sich dann die gesuchte Datei „e2006.html“ befinden. Der entsprechende Suchweg heißt dann:

• berufskolleg/schulleben/england/e2006.html

Wie ist es aber, wenn die Datei, von der aus ich den Suchweg finden will, nicht im Stammverzeichnis liegt, sondern im Verzeichnis „vk“? Von dort aus führt kein direkter Weg in ein Unterverzeichnis „berufskolleg“. Ich muss also zuerst zurück in das nächsthöhere Verzeichnis „gestheu“, dann eine weitere Stufe zurück in das Verzeichnis „berufskolleg“. Von dort aus geht es nach „schulleben“ und schließlich nach „england“. Der Suchweg heißt nun:

• ../../schulleben/england/e2006.html

Die Zeichenkombination „../“ be­deu­tet al­so: „eine Ver­zeich­nis­e­be­ne hö­her“ be­zie­hungs­we­ise „zurück“. Erst nach­dem man zwei Ebe­nen „zu­rück­ge­schal­tet“ hat, kann man nach „schulleben“ kom­men und von dort aus dann zum ge­wünsch­ten Ziel.